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Warum ist Humus im Boden wichtig?

Humus macht den Boden "bewohnbar".

© G. Brümmer

Bedeutung von Humus für den Boden

Humus schließt die Lücke im Naturkreislauf. Die Humusschicht bildet die Schnittstelle zwischen den lebenden Pflanzen und Organismen sowie der abgestorbenen organischen Substanz. Gleichzeitig werden hier Pflanzenreste humifiziert und mineralisiert. Damit übernimmt Humus und die in ihm enthaltenen Bodenlebewesen und im Naturkreislauf wichtige Funktionen.

© A. Rehse

Humoser Oberboden

Der humose Oberboden, die sog. Humusschicht
- enthält lebensnotwendige Mineral- und Nährstoffe für das Pflanzenwachstum
- stellt für Bodenlebewesen und Pflanzen den wichtigsten Lebensraum dar
- verbessert die Porenverteilung und damit den Luft- und Wärmehaushalt grünlandgenutzter Böden
- begünstigt und stabilisiert die Bildung von grobporigen Aggregaten im Boden
- erhöht die Wasserhaltekapazität des Bodens
- übernimmt umfangreiche Filter- und Pufferfunktionen gegenüber Schadstoffen zum Schutz des Grundwassers
- ist Grundlage für die Land- und Forstwirtschaft sowie den Gartenbau

Ein Vorteil der Humusschicht ist, die Nährstoffe im Boden sukzessive zur Verfügung zu stellen. Damit wird eine kontinuierliche und langfristige Versorgung der Pflanzen gewährleistet.

© Heinz-Christian Fründ

Humus und Bodenorganismen

Die Bodenorganismen erledigen die Hauptarbeit bei der Herstellung von Humus. Dabei sind es - je nach Umweltbedingungen - ganz unterschiedliche Lebewesen, die diese Arbeit im Boden übernehmen. Als Nahrung dienen lebende Wurzeln, abgestorbene Pflanzenteile, vorhandener Humus und auch tote Organismen im Boden. Aus den im Humus vorhandenen Materialien produzieren die Bodenlebewesen wieder pflanzenverfügbare Nährstoffe. Meistens geschieht dies auf dem Umweg über körpereigene Stoffe. Dadurch kann der Humus zu einer langsam fließenden Nährstoffquelle werden. Bei einer hohen biologischen Aktivität im Boden erfolgt auch eine intensive und schnelle Nachlieferung von Nährstoffen. Durch biologische Aktivität ( Bioturbation) wird der Bodenkörper gelockert und mineralischer Boden mit Humus gemischt. Das verbessert das Porenvolumen und damit den Lufthaushalt. Ein angemessener Lufthaushalt fördert wiederum die Aktivität der Bodenorganismen. Unter optimalen Bedingungen erhält der Boden so eine lockere und krümelige Struktur.

Welche Nährstoffe sind im Humus enthalten?

Wie Humus auf den Boden und die Pflanze wirkt, ist abhängig von seiner Zusammensetzung.
Folgende Mineral- und Nährstoffe sind im Humus enthalten:

  • Wasser (H2O)
  • Kohlenstoff (C)
  • Stickstoff (N)
  • Phosphor (P)
  • Schwefel (S)
  • Calzium (Ca)
  • Kalium (K)
  • Magnesium (Mg)
  • Eisen (Fe)
  • Aluminium (Al)
  • Mangan (Mn)
  • © Archiv VHE NRW e.V.

    Kann es auch zuviel Humus geben?

    Bei sehr hoher Zufuhr von organischer Substanz reichern sich Humus, Nähr- und evt. Schadstoffe, die an die organische Substanz gebunden sind, an. Dann können in Zeiten geringen Pflanzenwachstums, aber noch hoher biologischer Aktivität, zu viele Nährstoffe freigesetzt werden. Ein Problem ist hier insbesondere der Austrag von Stickstoff, der ins Grundwasser verlagert werden kann.