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Bodenschadverdichtung

Wie sieht ein sehr fruchtbarer Boden aus?
Ein „idealer“ Boden hat eine ausgeglichene Zusammensetzung aus Mineralstoffen, Wasser, Luft und organischem Material.
Die räumliche Anordnung der festen mineralischen und organischen Bestandteile des Bodens mit den dazwischen liegenden Hohlräumen wird als Bodengefüge bezeichnet. Die Art und Ausprägung des Bodengefüges bestimmt Menge und Form der Hohlräume für Bodenluft, Bodenwasser, Bodenleben und damit die Eignung des Bodens als Pflanzenstandort.
Jeder Boden hat in Abhängigkeit von seiner Zusammensetzung und vom aktuellen Wassergehalt ein charakteristisches Gefüge.
Das Bodengefüge unterliegt im Laufe des Jahres einer großen Dynamik. Diese hängt von der Bodentemperatur, dem Bodenwassergehalt, der biologischen Aktivität und den mechanischen Eingriffen infolge der Bodenbearbeitung ab.

Ist jede Verdichtung eine Schadverdichtung?

Nicht jede Abnahme des Porenvolumens kann schon als Schadverdichtung bezeichnet werden, denn die Böden neigen bereits wegen ihres Eigengewichtes und der Gravitation zur Verdichtung. Die Verdichtung ist in bestimmten Grenzen tolerabel, zum Teil ist eine Rückverfestigung sogar erwünscht wie z. B. zur Herstellung eines abgesetzten Saatbettes für kleinkörnige Samen wie Raps.

Wie entstehen Schadverdichtungen?

Wird der Boden allerdings über seine Eigenstabilität hinaus belastet, so gibt das Bodengefüge dem Druck nach. Bodenpartikel und Bodenaggregate werden soweit zusammengeschoben bis ein Ausgleich mit dem einwirkenden Druck hergestellt ist.
Dies geschieht oftmals, wenn Ackerböden beim Befahren mit Landmaschinen zu stark belastet werden oder wenn der Bodenwassergehalt sehr hoch ist. Besonders verbreitet sind Schadverdichtungen im Grenzbereich zwischen dem humosen Oberboden, der sognannten Krumenbasis, und dem Unterboden. Man spricht auch von Pflugsohlenverdichtung.
Siehe Animation

Welche Folgen haben Schadverdichtungen?

Das bedeutet für einen Pflanzenbestand eine Verschlechterung der Versorgung mit Sauerstoff, Wasser sowie Nährstoffen und führt zu einer dauerhaften Beeinträchtigung der Ertragsfähigkeit und Ertragssicherheit. Das bedeutet weiterhin, dass die Infiltration von Niederschlagswasser in den Boden und die Wasserspeicherung gestört sind. Außerdem sind die Lebensbedingungen für Bodentiere und Mikroorganismen drastisch verschlechtert.

Wie kann man Schadverdichtungen erkennen?

Der beste Indikator für den Gefügezustand der Böden sind die Pflanzenbestände auf den Ackerflächen. Vergilbte und ungenügend entwickelte Pflanzen auf Schlagteilen, ungleichmäßig entwickelte Pflanzenbestände auf einer Fläche deuten auf sogenannte Strukturschäden in Krume oder Unterboden hin.
Oftmals kann man die Schadverdichtungen in Fahrspuren oder auf lange vernässten Teilflächen direkt erkennen.
Mittels einer Sonde oder eines Spatens kann man Beeinträchtigungen des Wurzelwachstums und die Tiefe und Ausprägung von verdichteten Horizonten gut erkennen.
Durch Luftmangel vergilbte Pflanzen im Frühjahr sowie durch Notreife bei ausgeprägter Vorsommertrockenheit sind eindeutige Hinweise auf gestörte Bodenfunktionen.

Wie können Schadverdichtungen vermieden werden?

Stets muss Vorbeugung vor Sanierung gehen. Eine mechanische Beseitigung von Schadverdichtungen ist sehr teuer, das gelockerte Bodengefüge ist ganz besonders instabil und verdichtungsgefährdet. Die Landwirte haben viele Möglichkeiten, um den Druck auf den Boden durch Maschinensysteme mit breiten Reifen, geringeren Lasten und weniger Arbeitsgänge auf dem Feld durch Kombination zu realisieren.
Die Verwendung von bodenschonenden Breitreifen oder von Gleisband- bzw. Gummiraupenlaufwerken gehören zur guten fachlichen Praxis. Das Befahren muss nach Möglichkeit nur auf trockenen Böden erfolgen.