Einflüsse durch Mensch und Umwelt
Humus befindet sich vorwiegend im Oberboden. Der Humusgehalt hängt vor allem von äußeren Umwelteinflüssen wie dem Klima, aber auch von der Nutzung durch den Menschen ab. Wird der Oberboden nicht geschützt oder durch eine intensive Landnutzung stark beansprucht, führt dies oft zu einer Verringerung der Humusgehalte.
Beispiel Erosion
Eine mit Vegetation bedeckte Bodenoberfläche ist relativ gut gegen äußere Einflüsse geschützt. An ausgesetzten (exponierten) Standorten wie zum Beispiel im Gebirge ist die Oberfläche mehr nahezu ungeschützt den Witterungseinflüssen ausgesetzt. Unter diesen Bedingungen kann es dann zu Erosion durch Wasser kommen. Der Boden und mit ihm der Humus wird abgespült.
Durch den Menschen verursachte Umwelteinflüsse
Der Mensch greift auf unterschiedliche Weise in die Böden ein. Die Versiegelung gehört sicherlich zu den stärksten Eingriffen: Sie führt zum vollständigen Verlust der Bodenfunktionen und des Bodenlebens. Der Boden ist dann nicht mehr Bestandteil des Naturkreislaufes und kann so seine Funktionen nicht mehr erfüllen.
Beispiel Landwirtschaft
Auch die land- und forstwirtschaftliche Nutzung kann sich negativ auf die Böden auswirken. Der Trend zur Spezialisierung und Intensivierung in der Landwirtschaft hat vielfach zur Trennung von Viehzucht und Ackerbau und zu einer starken Beanspruchung der Böden geführt. Dabei wird häufig die schützende Vegetationsschicht entfernt oder verändert oder Böden liegen lange brach. Die Folge ist, dass die Oberböden einer erhöhten Erosionsgefahr durch Wind und Wasser ausgesetzt sind, dabei geht auch Humus verloren.
Was kann getan werden?
Seit einigen Jahren verstärken sich die Anstrengungen, den Boden als schützenswertes Gut anzuerkennen. Ihm sollte die gleiche Aufmerksamkeit gelten, wie den anderen Umweltmedien Luft und Wasser. Dazu zählt zum einen ein flächensparendes Bodenmanagement. Zum anderen sind Maßnahmen zur bodenschonenden Land- und Forstwirtschaft wesentlich.
Bodenfruchtbarkeit sichern
In der Landwirtschaft kann die Fruchtbarkeit der Böden langfristig gesichert werden, wenn Landbaumethoden mit intensiver Humuswirtschaft und reduzierter Bodenbearbeitung, wie z.B. der pfluglose Ackerbau oder der Zwischenfruchtanbau mit Gründüngung stärker eingesetzt werden. Viele Methoden eignen sich sowohl zur Erosionsminderung als auch zur Erhöhung der Fruchtbarkeit, zur Förderung der biologischen Vielfalt des Bodens und zum Schutz von Humus und Böden.