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Moore hören! - Das Moor als Instrument

Kunst, Kultur und Wissenschaft konzertiert und konzertant - das MONAS Collective bringt die Moore zum Klingen

Ein Pioniervorhaben im Konvergenzbereich von Wissenschaft und Kunst

Das Moor als Instrument: Über auditive Erfahrungen wird eine künstlerische, nicht `verwortbare´ Brücke zu den Boden- und Klimafragestellung gebaut. Es werden Wege beschritten, hochkomplexe Zusammenhänge anders, mit den Möglichkeiten der Kunst, zugänglich zu machen und diese einfacher zu erschließen. Anstelle der Weitergabe kanonischen Wissens, von Sinnverstehen, wird denjenigen, die sich darauf einlassen, etwa über das Anbieten von Klangbildern von Mooren, ermöglicht, Wissen durch eigene Vorstellungen aufzubauen, um somit in weiterreichende Diskussionen auch mit entsprechen Fachleuten zu gehen. Zunächst wird aber Kunst angeboten, die frei von Zweck und Nutzen ist. Es ist immer wieder neu/anders, wie sich ein Auditorium auf entsprechende Klangbilder der Moore als Klimafaktor einlässt, wie es über die Kunst für die Thematik sensibilisiert wird. Das schließt den Umgang mit Unübersichtlichkeit, Unwägbarkeit bis hin zum Draußen-vor-lassen von Wissen ein und muss nicht inkrementell sein. Brüche sind erwünscht. Auf jeden Fall wird eine `neue´ Sensibilität erzeugt, vielleicht eine Kultur des Gedeihens.

Wer ist MONAS?

Das Künstlerkollektiv MONAS, bestehend aus Musiker*innen, Wissenschaftler*innen und Technikentwickler*innen, macht u.a. Böden zum `Instrument´ und zur `Bühne´. Eine etwas andere Bühne: Es sind Orte, die Nachhaltigkeit, Umwelt, Naturschutz, Gemeinschaft und Achtsamkeit vereinen.
Das Projekt „Moore hören!“ wird im direkten Wissenstransfer zum sichtbaren und hörbaren Kunstereignis. Die durch ihre hohe wissenschaftliche Komplexität nahezu entgrenzte öffentliche Wahrnehmung des Klimawandels wird hierbei so übersetzt, dass es möglich wird, die Vorstellung von Natur neu zu entdecken und langfristig neu zu denken. Es gelingt, die unterschiedlichsten Menschen zusammenzuführen und durch die Neugier an dieser Art von Kunst miteinander ins Gespräch zu kommen, ein wichtiger Weg, den Zusammenhang von intakten Mooren und Klimaschutz nach außen zu vermitteln.

Die technische und künstlerische Seite des MONAS-Ansatzes

Das Innere der Moore ist normalerweise nicht hörbar, wie es in der Regel auch nicht sichtbar ist. Durch das Einbringen von Hydrofonen und Kameras in „nasse“ Moore wird diese Unsichtbarkeit und Unhörbarkeit bei MONAS in Wahrnehmbarkeit transformiert. Die aufgenommenen Geräusche/Klänge aus den Mooren werden mit Daten aus gemessenen elektrischen Impulsschwankungen unterschiedlicher Pflanzen (sog. GRS-Daten/galvanic skin response) sowie Klimadaten wie Treibhausgaskonzentration (Kohlendioxid, Methan), Bodenfeuchte, Lufttemperatur etc. verknüpft (Sonifikation). Die Daten greifen als Steuerdaten für Klangmanipulationen und Samplersteuerungen direkt in das Sicht- und Hörbare ein und werden dadurch in der Weiterführung der Musique Concrète in einen neuen künstlerischen Kontext gestellt: Eine eigenwillige Sinfonie der Natur entsteht.