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Moore - Mythos einer versunkenen Landschaft

Moore üben seit jeher eine Faszination auf den Menschen aus: In vielen Filmen verbergen sie nebelverhangen Geheimnisse oder verirren sich Wanderer in endlosen Sümpfen.

© S. Lazar

Was ist ein Moor?

Moore bestehen aus mächtigen Torfschichten. Die Schichten sind aus den ständigen Ablagerungen abgestorbener Pflanzenreste entstanden, indem Jahr für Jahr neue Moosschichten über die alten gewachsen sind. So können sich Moore im Laufe der Zeit aus Seen und Senken entwickeln, die entweder als "Niedermoor" Kontakt zum Grundwasser haben oder wie die "Hochmoore" unabhängig davon durch Regenwasser entstanden sind.

© R. Schmidt

Unzersetzte Pflanzenreste

Da die Zersetzung der Streu im Moor durch den Sauerstoffmangel gehemmt ist, besteht Torf zu einem Großteil aus unvollständig zersetzten Pflanzenresten. Das heißt Moore bestehen aus organischem Material, das wie ein Schwamm von Wasser gesättigt ist.

© S. Lazar

Kann ein Mensch im Moor versinken?

Fällt ein schwerer Gegenstand in einen mehrere Meter mächtigen Torfbrei, kann er theoretisch wie in einem See versinken - jedoch langsamer, weil die Abwärtsbewegung durch die Bodenteilchen gebremst wird. In der Regel sind die Torfschichten jedoch so dicht gelagert, dass der Boden dem Druck standhält. Ein Mensch könnte folglich nur bei einer bestimmten Konsistenz des Torfbodens versinken.

© S. Lazar

Der Einfluss des Menschen

Wird der Wasserspiegel wie bei diesem Profil gesenkt und das Moor entwässert, bekommt der Boden wieder Kontakt zur Luft. Durch die Sauerstoffzufuhr können Bodenorganismen die bislang im Wasser 'konservierten' Pflanzenreste zersetzen. Der Boden wird dadurch nutzbar - das Moor allerdings zerstört.

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Reichtum im Moor

In den vergangenen Jahrhunderten wurden Moore zu großen Teilen abgebaut und entweder als Brennmaterial verwendet oder trockengelegt und als Ackerland genutzt. So sind in Deutschland nur noch wenige der ökologisch äußerst wertvollen Moorlandschaften vorhanden. Sie sind heute meist als Naturschutzgebiete ausgewiesen und bieten einen Rückzugsraum für seltene Tiere und Pflanzen, wie z.B. das Wollgras.

Torf im Garten?

Da Moorböden meist sauer sind und nur wenig Nährstoffe enthalten, sind sie zur Düngung im Garten wenig geeignet. Ein positiver Effekt wäre die Verbesserung der Bodenstruktur und der Wasserspeicherkapazität. Dies lässt sich jedoch auch mit anderen Maßnahmen wie dem Mulchen erreichen.