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Braunerde und Parabraunerde - weitverbreitete Böden

Weit verbreitet und vielfältig genutzt. Genutzt werden beide - Braunerde und Parabraunerde - je nach Ausgangsgestein, Säuregrad und Fruchtbarkeit als Acker, Wiese oder Wald.

Braunerde © Capelle, Hoffmann (m.f.G. des NLfB)

Warum sind Böden braun?

Kennzeichnend für viele Böden sind Übergangshorizonte zwischen humosem Oberboden und Ausgangsgestein. Bei den Böden "Braunerde" und "Parabraunerde" sind diese Übergangshorizonte braun gefärbt - allerdings durch unterschiedliche Prozesse: bei der Braunerde sind Umwandlungsprozesse wie die Verbraunung und Verlehmung von Bedeutung, bei der Parabraunerde findet eine Verlagerung statt.

Verbraunung auf aufgeschüttetem Boden © R. Schmidt

Verbraunung

Der humose Oberboden geht bei der Braunerde fließend in einen verbraunten Übergangshorizont (Bv-Horizont) über. Allerdings wurden nicht, wie leicht zu vermuten ist, einfach Humusstoffe aus dem Oberboden ausgewaschen. Die "Verbraunung" des Übergangshorizontes entsteht nach einer Entkalkung des Bodens vor allem durch die Verwitterung eisenhaltiger Minerale, z.B. der Silicate wie Biotit oder Olivin. Durch diese werden "braun gefärbte Eisenoxide" gebildet.

Polyedermodell des Smectits © H. Stanjek aus: Scheffer/Schachtschabel (1998): Lehrbuch der Bodenkunde. Stuttgart.

Verlehmung

Bei der Verwitterung der Silicate können gleichzeitig Tonminerale (d.h. Minerale in der Größe von Tonteilchen, die z.B. Illit, Smectit oder Vermiculit heißen) freigesetzt und neu gebildet werden. Die Böden werden hierdurch "lehmiger", weshalb man vom Prozess der "Verlehmung" spricht.

Bänderparabraunerde-Pseudogley aus Sandlöss © Hellige, Benne (m.f.G. des NLfB)

Tonverlagerung bei Parabraunerde

Also doch: Bei der Parabraunerde werden Ton- und Humusteilchen aus dem Oberboden ausgewaschen. Sie reichern sich im Übergangshorizont an. Im Profil erkennt man diesen Prozess an einem leicht aufgehellten Oberboden, aus dem Stoffe ausgewaschen wurden (Al-Horizont) über einer mit Ton angereicherten Schicht (Bt-Horizont) anstelle des "verwitterten" Bv-Horizonts der Braunerde.

Parabraunerde mit Staunässeeinfluss © Müller, Hoffmann (m.f.G. des NLfB)

Parabraunerde mit Staunässe

Durch die Toneinlagerung entsteht in der Parabraunerde oft ein Stauhorizont: Der Boden entwickelt sich damit zum Parabraunerde-Pseudogley.

© S. Lazar

Weit verbreitet und vielfältig genutzt

Genutzt werden beide - Braunerde und Parabraunerde - je nach Ausgangsgestein, Säuregrad und Fruchtbarkeit als Acker, Wiese oder Wald.