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Grundwasserboden oder Gley - Boden des Jahres 2016

Gleye sind ganzjährig vom Grundwasser beeinflusst, es prägt diese Böden wie kein anderer Faktor.

Was ist das Besondere der Grundwasserböden?

Das typische Bodenprofil eines Gleys spiegelt die Grundwasserschwankungen im Jahresverlauf wider. Dies zeigt sich in der Ausbildung eines meist rot-orange gefleckten Bodenbereiches (Go-Horizont) mit jahreszeitlich wechselnder Wassersättigung über einem ständig wasserführenden, grau bis blau gefärbten Horizont (Gr-Horizont=Reduktionshorizont). An der Geländeoberfläche folgt der humose Oberboden (Ah-Horizont). Je nach anstehendem Bodenmaterial und den Inhaltstoffen im Grundwasser können Grundwasserböden sehr unterschiedlich aussehen.
Grundwasserböden werden oft entwässert, damit man sia ackerbaulich nutzen kann. Dann verlieren sie ihre speziellen Standorteigenschaften in Landschaften und können nur noch als Reliktgleye angesprochen werden.
Traditionell werden Gleye als Grünland oder Wald genutzt. So speichern sie große Mengen Wasser und halten es länger in der Landschaft. Dadurch sind sie ein wertvoller Lebensraum für seltene Arten der Roten Liste wie Breitblättriges Knabenkraut und Sumpfpippau und andere. Typische Baumarten sind Stieleichen, Eschen,
Flatterulmen Hainbuchen und Erlen.

Raseneisenstein © Foto: R.Horn

Was ist Raseneisenstein?

Mit Beginn der Vegetationszeit entziehen die Pflanzen dem Boden Wasser, er trocknet von oder her aus, gleichzeitig tritt vermehrt Sauerstoff ein. Im Bodenwasser enthaltenes Eisen oxiiert dann, "rostet". Auch Mangan oxidiert. Beide lagern sich als orange (Eisen) oder schwarze (Mangan) Flecken an. Je höher der Gahalt an Eisen und Mangan ist, um so kompakter werden die Ausfällungen. Extreme Eisenanreicherungen führen zur Bildung von Raseneisenstein, der häufig mehr als 30% Eisen enthält. Durch solche Schichten können keine Pflanzenwurzeln mehr dringen. Früher wurde Raseneisenstein oft als Baumaterial genutzt.