Was tun gegen Bodenerosion?
Eine über das Jahr ausreichende und dichte Bedeckung der Bodenoberfläche mit Pflanzen oder Pflanzenrückständen ist der beste Schutz vor Wasser- und Winderosion
Bodenbedeckung ist das A und O.
Dichte Wälder und Wiesen schützen die Böden optimal. Die Auswahl und die Anbaufolge von Fruchtarten mit guter Schutzwirkung für gefährdete Flächen sind wichtig und möglich. Weit auseinander stehende Sommerfrüchte wie Mais, Zuckerrüben und Sonnenblumen, aber auch Sommergetreide mit kürzerer Vegetationszeit, schützen den Boden wenig, es kommt in jedem Jahr zu Schäden. Wintergetreide und mehrjährige Futterpflanzen schützen gut. Deshalb sollte generell die Zeit so weit wie möglich reduziert werden, in der die Böden nicht ausreichend begrünt oder nach der Ernte mit Pflanzenrückständen bedeckt sind.
Windschutzhecken bremsen.
Flurgehölze erfüllen viele Funktionen in Ackerbaugebieten. Sie verbessern das Kleinklima, beherbergen seltene Pflanzen und Tiere und erhöhen den ästhetischen Wert von Landschaften Sie haben aber eine besondere Schutzfunktion in Regionen mit Winderosion. Diese Schutzwirkung erzielen Windschutzhecken, wenn sie dreireihig, aus Büschen und Bäumen, durchblasbar und quer zur Hauptwindrichtung gestaltet sind. Dadurch lassen sich die Windoffenheit, die Wehstrecken und die Windenergie am Boden vermindern.
Auch Weinberge werden geschützt.
Bei Sonderkulturen wie Wein, Hopfen und Feldgemüse, die entweder an steilen Hängen oder mit großen Reihenabständen gedeihen, sieht man immer mehr Mulch aus Rückständen oder Streifen von Zwischengrün zwischen den Reihen und Weinreben. Damit werden die Bodenabträge, denen früher nur durch den Terrassenbau oder das Heraufschaffen großer Mengen abgetragenen Bodens begegnet werden konnte, deutlich reduziert.
Bodenbedeckung trotz Bodenbearbeitung
Mulchsaatverfahren erhöhen die Bodenbedeckung wirksam: wenn Mais oder Zuckerrüben, Raps oder Sonnenblumen und Getreide in die Pflanzenrückstände der vorhergehenden Fruchtart (Stroh, abgefrorene Winterzwischenfrucht) gesät werden, ohne dass vorher gepflügt wird, stellen diese verbleibenden Rückstände zwischen den Reihen auch in sonst wenig bedeckenden Fruchtarten einen guten Schutz vor Wasser- und Winderosion dar. Der totale Verzicht auf den Pflug und idealerweise die Direktsaat sind nicht auf allen Standorten möglich oder werden oft nur durch einen erhöhten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln erkauft. Daher erfolgt oft eine Bearbeitung mit Grubbern. Mehr dazu unter "Bodenschonende Landwirtschaft".
Begrünte Talwege
In Ackerflächen sind oft durch die Landschaftsentstehung vorgegebene "Talwege" vorhanden, in denen der Abfluss besonders intensiv erfolgt, weil dort viele Rinnen und Gräben zusammentreffen. Diese Muldenbereiche sollten aus der bearbeiteten und mit Ackerfrüchten bestellten Fläche dauerhaft herausgenommen und begrünt werden. Damit wird die Wirkung der Wassererosion erheblich vermindert.
Schutz der Bäche und Seen
Wenn Boden durch Wasser-und/ oder Winderosion transportiert wird, werden damit auch Nährstoffe wie Phosphor und Stickstoff verlagert. Was für das Pflanzenwachstum auf dem Acker gebraucht wird, schadet in Bächen, Flüssen und Seen der Flora und Fauna. Weil es immer wieder zu nicht kalkulierbaren Erosionswegen kommen kann, müssen die Gewässerufer in unmittelbarer Nähe der Erosionsflächen vor dem Sedimenteintrag geschützt werden. Das geschieht durch Gewässerrandstreifen oder Schutzpflanzungen, die als Rückhalt und Filter wirken.
Dauerhafte Nutzungsänderung
Wenn wertvolle Gewässer zu schützen sind, die in stark erosionsgefährdeten hängigen Lagen von Nutzflächen liegen, muss eine Nutzungsänderung erfolgen. Mais, Zuckerrüben, Kartoffeln, Sonnenblumen, Raps und Sommergetreide haben auf solchen Flächen nichts zu suchen. Die gewässernahen Hänge und Mulden müssen als Dauergrünland mit extensiver Nutzung umgestaltet werden, auf etwas abseits liegenden Flächen im Einzugsgebiet können Wintergetreide oder mehrjähriges Futter wachsen.