Passende Baufahrzeuge
Wichtig für den Erfolg von Maßnahmen, ist die passenden Auswahl der Baufahrzeuge.
Wenig Druck auf den Boden
Eine Verdichtung von Böden, d.h. ein Zusammenpressen des Bodenmaterials, entsteht beim Einsatz von (zu) schweren Maschinen und beim Befahren von feuchten Böden. Wenn die Böden – meist bis in den Unterboden – verdichtet werden, führt dies zu Staunässe und einem reduzierten Pflanzenwachstum. Die Schäden lassen sich nur mit großem Aufwand beseitigen. Deshalb sollten beim Einsatz der Baufahrzeuge die folgenden Punkte beachtet werden:
Nach Möglichkeit sollten nur Baufahrzeuge mit geringem Gewicht, d.h. einer geringen Radlast zum Einsatz kommen, um den Druck auf den Boden (Kontaktflächendruck) zu reduzieren.
Raupen im Einsatz
Generell sind Raupenfahrzeuge für die Bodenbearbeitung besser geeignet als Radfahrzeuge, da diese durch die große Auflagefläche einen geringen Kontaktflächendruck auf den Boden ausüben und die Verdichtung somit reduziert wird. Für den Einsatz von Radfahrzeugen muss der Boden trocken sein (Bodenfeuchte berücksichten). Relevant ist die Auswahl der Einsatzfahrzeuge insbesondere für den optimierten Abtrag und Einbau von Bodenmaterial.
Radfahrzeuge vermeiden
Generell sind abhebende Geräte wie der Raupenbagger bodenschonender als stoßende bzw. schiebende Maschinen, da beim Abschieben die Bodenstruktur zerstört wird. Zudem wird für einen schichtweisen Abtrag der meist feuchte Unterboden befahren, so dass leichter Schadverdichtungen entstehen.
Bedingt geeignet für den Bodenabtrag – jedoch kostengünstiger – sind daher Laderaupen (= Raupenlader oder Dozer).
Nicht empfehlenswert für den Bodenabtrag sind Radfahrzeuge, wie z.B. Radlader (siehe Foto).
Der Einsatz eines Baukrans ist oft zeitsparend und bodenschonender. Er eignet sich nicht nur für die Baumaßnahmen, sondern kann auch nach deren Abschluss genutzt werden, um v.a. bei schwierigen Bodenverhältnissen Teile der Außenanlagen fertig zu stellen.
Einsatzgrenzen von Baufahrzeugen
Einsatzgrenzen von Baufahrzeugen für das Befahren von gewachsenem Boden lassen sich über den Druck oder über die Radlast angeben:
Als bodenverträglich gilt ein (Kontaktflächen-)Druck von 0,5 bar. Dieser wird ermittelt, indem das Gesamtgewicht des Fahrzeugs durch die Kontaktfläche mit dem Boden geteilt wird.
Die Eignung von Radfahrzeugen lässt sich zudem näherungsweise über die Radlast abschätzen. Radlasten über 2,5 t gelten hierbei als kritisch. Radlasten unter 2,5 t sind bei gut abgetrockneten Böden verträglich.
Die Wahl des Baufahrzeugs ist dabei auch abhängig von der Bodenart. Tonige, schwere Böden und schluffige Böden reagieren sehr empfindlich auf Druck. Bei Radfahrzeugen (wenn sie nicht vermieden werden können) hat neben dem Gewicht des Fahrzeugs die Reifenbreite, die Anzahl der Reifen und der Reifendruck einen wesentlichen Einfluss darauf, wie stark Böden verdichtet werden. Günstig sind breite Reifen bzw. Zwillingsreifen und ein geringer Reifendruck, um den Kontaktflächendruck zu verringern.
Was heißt vor Kopf arbeiten?
Baufahrzeuge müssen auch richtig eingesetzt werden. Geeignete Baufahrzeuge für den Abtrag sind Raupenbagger, weil sie durch den langen Ausleger „vor Kopf“ arbeiten können: das heißt der Bagger bewegt sich rückwärts und trägt dabei den Boden ab. Er steht bei trockenen Verhältnissen direkt auf dem gewachsenen Oberboden bzw. bei feuchten Böden auf Baggermatratzen, die laufend rückwärts verlegt werden.
Alternative zum Lastwagen
Für den Transport von Material oder Boden, werden meist Lastwagen eingesetzt. Wenn jedoch der Oberboden befahren wird, gilt auch hier, dass Radfahrzeuge zu vermeiden sind. Als Alternative für den Transport des Bodens können z.B. Raupendumper mit kippbarer Mulde (siehe Foto) verwendet werden.