Humusgehalte in den Böden Europas
Auf dem europäischen Kontinent finden sich verschiedene klimatische Räume. Diese beeinflussen auch die Bodeneigenschaften. Ein Boden im Gebirge entwickelt sich anders als ein Boden an der Küste. Ebenso wirken im Süden Europas andere Umwelteinflüsse als im Norden Europas. Was bedeutet das für die Humusgehalte der Böden?
Was macht den Unterschied aus?
Böden entstehen aus den komplexen Wechselwirkungen zwischen Klima, Geologie, Vegetation, biologischer Aktivität und Flächennutzung. Aus diesem Grund variieren Böden regional und überregional sehr stark. Böden in Nordeuropa sind zum Beispiel niedrigeren Temperaturen und höheren Niederschlägen ausgesetzt. Dies führt zu einer geringeren biologischen Aktivität im Boden und damit durch den geringeren Abbau von Humus zur Humusanreicherung. Im Süden Europas gibt es dagegen im Mittel weniger Niederschläge und höhere Temperaturen. Somit geht der Stoffabbau auch schneller von statten.
Wo liegen die Humusgehalte in Europa?
Detaillierte Informationen über die Humusgehalte europäischer Böden liegen nur sehr unvollständig vor, da Humusgehalte standortbedingt und durch die Nutzung beeinflusst sind. Daher ist es schwierig, sich ein umfassendes und genaues Bild zu machen. Seit Mitte der 90er Jahre hat das Bewusstsein für Böden deutlich zugenommen. Mittlerweile gibt es Schätzungen, nach denen 45 Prozent der Böden in Europa einen geringen (1-2 Prozent) oder sehr geringen (<1 Prozent) Humusgehalt aufweisen. 40 Prozent der Böden zeigen einen mittleren Humusgehalt von 2-6 Prozent. Nur 15 Prozent der Flächen besitzen einen Humusgehalt von über 6 Prozent.
Wie entwickeln sich die Humusgehalte in Europa?
Die Humusgehalte von Böden in verschiedenen europäischen Regionen schrumpfen: Das heißt, sie zeigen tendenziell einen Verlust an organischer Substanz. Insbesondere in Südeuropa weisen große Regionen im Vergleich zu Deutschland geringere Humusgehalte auf.