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Glossar

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A

Abraum

Begriff im Bergbau. Der über dem zu gewinnenden Rohstoff liegende Abraum wird komplett abgetragen.Der ürsprüngliche Boden geht dabei verloren, er wird später in die verbleibenden Gruben verfüllt, eine neue Bodenbildung beginnt.
Siehe auch: Boden des Jahres 2019

Alpiner Felshumusboden

Er ist innerhalb Deutschlands vor allem im bayerischen Alpenraum anzutreffen. Fester Fels bildet den Untergrund (C-Horizont). Auf diesem sammeln sich abgestorbene Pflanzenteile wie Blätter und Nadeln, sodass eine Humusauflage entsteht (L- und O-Horizont)
Siehe auch: Boden des Jahres 2018

Altlasten

ehemalige Deponien, Industrie- und Gewerbestandorte, durch die schädliche Bodenveränderungen oder sonstige Gefahren für den Einzelnen oder die Allgemeinheit hervorgerufen werden.

Altmoräne

Bezeichnung für Moränen, die während der Vereisungen vor der Weichsel- bzw. Würm-Kaltzeit abgelagert wurden.

anthropogene Böden

durch den Menschen beeinflusst oder geschaffen, meist zur Erhöhung oder Wiederherstellung ihrer Fruchtbarkeit, z. B. Plaggenesch, Rigosol, Hortisol

Anthropozän

Vorschlag zur Benennung eines neuen Zeitalters, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde wird.

Anthrosols

Gruppe von Bodentypen, deren Fruchtbarkeit von Menschen lange Zeit gezielt gesteigert wurde. Das Ausgangsgestein spielt im Gegensatz zu anderen Bodentypen eine untergeordnete Rolle (z.B. Plaggenesch, Weinbergsböden, Gartenböden)

Auenboden

Auenböden (Auenboden = Vega) sind braune fruchtbare Böden im Überflutungsbereich von Flüssen. Typische Mekmale: dunkle, humusreiche Oberböden mit graubraunen feinkörnigen Unterboden auf abgelagerten Sedimenten. Ökologisch sehr wertvoll und schützenswert.
Siehe auch: Boden des Jahres 2011

Auenlehme

feinkörnige Flussablagerungen in der Aue (Auensediment), die sandiglehmig und teilweise humushaltig sind und mehrere Meter Mächtigkeit aufweisen können

Ausgangssubstrat

das Material, dass zu Beginn der Bodenbildung an der Geländeoberfläche angestanden hat. Es hat wesentlichen Einfluss auf die Verwitterung und anschließende Bodenentwicklung

Auswaschung

Vorgang der verikalen Stoffverlagerung vorrangig in humiden Gebieten, ist abhängig von der Durchlässigkeit von Substrat und Gefüge, der Sickerwassermenge und -geschwindigkeit, der Konzentration löslicher Stoffe in der Bodenlösung, der Durchwurzelung

Auswaschungshorizont

Horizont des Bodenprofils, der an gelösten oder transportablen Partikeln wie z. B. Ton oder Humus verarmt ist, meist deutlich sichtbar im unteren Abschnitt des Oberbodens (A-Horizont)

B

Basalt

durch Erstarren des Magmas an der Erdoberfläche entstandenes dunkles, oft schwarzes Gestein, das ein feines Gefüge besitzt und sehr widerständig ist

Baubegleitung

bodenkundliche Fachbegleitung bei allen Baumaßnahmen wie z.B. Straßenbau, Fernleitungs- und Trassenbau)
Informationen über den Bundesverband Boden

Bearbeitungserosion

flächeninterner Bodentransport durch Bodenbearbeitungswerkzeuge wie Pllug oder Grubber in hängigem Gelände, Verlagerung hangabwärts höher als hangaufwärts, Zusammenwirken mit Wassererosion in Muldenlagen

Bergbaufolgeböden

Kippenböden, Kippen-Regosole
Siehe auch: Boden des Jahres 2019

Biosphärenreservat

ein Schutzgebietstyp für den Schutz und die naturverträgliche Entwicklung von Kultur- und Naturlandschaften mit einer Fläche von 1-300.000 ha

Biotop

umfasst einen abgrenzbaren Lebensraum einer Lebensgemeinschaft (sowohl Flora als auch Fauna); die Gesamtheit gleichartiger Biotope wird als Biotoptyp bezeichnet (z. B. Binnengewässer)

Boden des Jahres

eine seit 2005 bestehende Aktion zur Vermittlung von Wissn über Böden mit dem Ziel, das Bodenbewußtsein als Grundlage für ein verantwortungsvolles Handeln zu entwickeln.
Siehe: www.boden-des-Jahres.de

Bodenart

Deutsche Bezeichnung der Korngrößenzusammensetzung des mineralischen Bodenmaterials. Es geht auf die Bezeichnung der Körnungsmischungen der Reichsbodeenschätzung 1934 zurück, Körnungsartendreieck und -summenkurve verringerrn den analytischen Aufwand und machen die Böden vergleichbar nach dem prozentualen Anteil der drei Kornfraktionen Sand, Schluff und Ton

Bodendauerbeobachtung

Bodendauerbeobachtungsflächen (BDF) werden eingerichtet, um die Bodenfunktionen in ihren räumlichen und zeitlichen Veränderungen bewerten zu können. Durch periodiscche Untersuchungen sollen rechtzeitig entsprechende Schutzmaßnahmen eingeleitet werden können.

Bodenerosion

durch starke oder lang anhaltende Niederschläge oder Wind bei bestimmter Konstellation der Bodenerosivität, der Geländeausformung sowie der Bodennutzung (mangelnde Bodenbedeckung) ausgelöste Prozesse der Ablösung, des Transportes und der Ablagerung von Bodenpartikeln. Weltweit ein Problem der Bodendegradierung und -verluste

Bodenfruchtbarkeit

Fähigkeit des Bodens, seine ökologischen und für die Lebewesen und die Menschen essentiellen Funktionen zu erfüllen und Nutzpflanzen das Wachstum zu ermöglichen.Sie hängt von den Standortfaktoren Durchwurzelbarkeit, Wasser-. Luft-, Wärme- und Nährstoffverhältnisse des Bodens ab. Die Bodenfruchtbarkeit wird auch durch das Klima bestimmt.

Bodenklassen

Oberste Kategorie der Bodensystematik: Landböden (Terrestrische B.), Grundwasserböden (Semiterrestrische B.), Unterwasserböden (Subhydrische B.), Moore, Kultisole (Anthropogene B.)

Bodenlandschaften

stellen Ordnungsprinzipien für zusammenhängende, durch bestimmte bodenverändernde Prozesse in Vergangenheit und Gegenwart Bodentypen oder Bodenprofile dar. Ein Beispiel sind durch die Eiszeit geprägte Bodenlandschaften.

Bodenorganismen

Gesamtheit der im Boden lebenden tierischen und pflanzlichen Organismen

Bodenprofil

ist ein zweidimensionaler Vertikalschnitt durch den Bodenkörper, der für die Bodenklassifizierung wichtig ist

Bodenschutzgesetz, Bodenschutzverordnung

Nationales Gesetz (BBodSchG), seit 1999 in Kraft als Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten mit entsprechender Verordnung zur Umsetzung. Die darin formulierte Gute fachliche Praxis (§ 17) soll den vorsorgenden Bodenschutz bewirken.

Bodenschätzung

Verfahren zur Bewertung des Bodens nach seiner Beschaffenheit und seiner Ertragsfähigkeit, wurde 1934 eingeführt. Ein Ackerschätzungsrahmen erlaubt den Vergleich über Bodnzahlen von 1 bis 100 und diente vorrangig der Besteuerung. nzwischen gibt es Nachschätzungen für Ackerland und Grünland und Sonderkulturen

Bodentypen

Bodenklassen sind in Bodentypen unterteilt, die Böden mit ähnlichem Entwicklungsstand und charakteristischen Profilmerkmalen und ihrem Entwicklungsstand von anderen Bodentyprn unterscheiden

Bodenverdichtung

bei dem der Boden durch den Einsatz von sehr schweren Maschinen und Fahrzeugen in der Land-, Forst- und Bauwirtschaft verdichtet wird. Für die Belastbarkeit der Böden gibt es Empfehlungen in der Land- und Forstwitschaft (Bodenfeuchtigkeit und Befahrbarkeit, Nachrüstung der Fahrwerke, Fahrgassen), um das Gesamtporenvolumen des Bodens und die Versickerungsleistung sowie die Durchwurzelbarkeit zu erhalten. Für die Bauwirtschaft gibt es eine bodenkundliche Baubegleitung.

Bodenversalzung

ist ein Prozess, der maßgeblich klimatisch gesteuert wird und in erster Linie in Trockengebieten auftritt. Besonders betroffen sind bewässerte Standorte mit sehr hoher Verdunstung. Versalzte Böden sind für den Ackerbau unbrauchbar und kaum zu sanieren

Bodenversauerung

Prozesse der Konzentrationszunahme der freien Wasserstoffionen im Boden, wodurch der pH-Wert des Bodens absinkt. Dieses Problem tritt besonders im Bergbau bei Kippenböden auf.
Siehe auch: Boden des Jahres 2019- Kipp- Regosole

Braunerde

Braunerden weisen einen humosen Oberboden (A-Horizont) auf, darunter folgt ein verbraunter Unterboden (B-Horizont) und darunter das Ausgangsmaterial der Bodenbildung (C-Horizont). Sie haben eine große Verbreitung und sind recht fruchtbar
Siehe auch: Boden des Jahres 2008 - Braunerde

Buntsandstein

Sandstein entstand in der Trias, der ältesten Periode des Erdmittelalters (Mesozoikum) von 225-215 Mio. Jahren vor heute. Vorwiegend sind es aus Sedimenten im Meer entstandene Gesteine. Sedimentierung gibt es heute in Bereichen von episodisch wasserführenden Flussbetten und Flussdeltas

Börde

Kulturlandschaft in Nord- und Mitteldeutschland (z. B. Magdeburger Börde, Hildesheimer Börde), in der sich aufgrund der eiszeitlichen Lössablagerungen Böden mit einer hohen Bodenfruchtbarkeit gebildet haben
Siehe auch: Boden des Jahres 2005- Schwarzerde

C

Catena

regelhafte Abfolge von Böden oder Landschaftstypen in einem Gebiet. Für die Bestimmung der morphologisch bedingten Wassererosion und den Flächenwasserhaushalt des nordostdeutschen Jungmoränengebiete wurden Catenatypen gebildet, die einen Anhaltspunkt für die Flächenverbreitung erodierter und akkumulierter Böden geben.

D

Dauergrünland

landwirtschaftliche Fläche, die durchgehend als Wiese, Weide oder Mähfläche genutzt wird

Deckgebirge

Sedimentgesteine des Erdmittelalters (Mesozoikum) über den älteren, kristallinen Gesteinen des Erdaltertums (Paläozoikum)

Decksand

weitgehend ungeschichtet erscheinendes eiszeitliches Sediment, das im nordmitteleuropäischen Vereisungsgebiet verbreitet ist

Devon

geologische Formation des Erdzeitalters Paläozoikum von 405-360 Mio. Jahren vor heute

Dioxine

Sammelbezeichnung für chemisch ähnlich aufgebaute chlorhaltige Verbindungen, die toxische Eigenschaften haben und in Form von 210 verschiedenen Arten vorkommen

Doline

trichterförmige Oberflächenform verschiedener Tiefen und Durchmesser in Karstlandschaften, die durch Einsturz von Höhlen und durch Lösungsprozesse im Gestein oder im oberflächennahen Untergrund entstehen

Dolomit

Sedimentgestein, das sich hauptsächlich aus dem Mineral Dolomit zusammensetzt

Düngung

organische und mineralische Düngung nach Guter fachlicher Praxis (Düngungsverordnung) hat zum Ziel, Kulturpflanzen optimal mit Nährstoffen zu versorgen und deen Humusgehalt stabil zu halten, gleichzeitig Düngungsfehler zu vermeiden, die zur Belastung von Boden. Wasser und Luft führen würden. Regelmäßige Analysen sind die Grundlage

E

Edaphon

Gesamtheit der im Boden lebenden Organismen

Eisrandlage

Endbereich eines Gletscher- oder Inlandeisgebietes, das durch Endmoränen gekennzeichnet ist

Eiszeit

Periode kühlen bis kalten Klimas innerhalb eines Eiszeitalters, die durch Gletschervorstöße und Inlandeisbildung geprägt ist

Endmoräne

markiert den Eisrand des Gletschervorstoßes und ist bogenförmig angeordnet

Eutrophierung

von Gewässern kann infolge starker Wassererosion mit Oberflächenabfluss und Eintrag phosphor- und stickstoffhaltiger Sedimente eintreten und die gewässerinterne Flora und Fauna schädigen

F

Fahlerde

Parabraunerde mit sehr starker Tonverlagerung und anschließender Versauerung, wodurch ein "fahler" Horizont unter dem Humushorizont entsteht
Siehe auch: Boden des Jahres 2006

Fauna

Tierwelt innerhalb eines bestimmten Gebietes, trifft für Feldfluren, Forsten, Landschaften bis hin zu Kontinenten zu

Feinstaub

komplexes Gemisch fester und flüssiger Partikel kleiner als 10 µm, spielen als Belastung für die Gesundheit zunehmend eine Rolle. Er kann durch Winderosion über weite Strecken transportiert werden, entsteht aberr auch in Ballungsräumen z. B. durch den Reifenabrieb der Fahrzeuge und aus anderen Quellen. Verstärkter Forschungsgegenstand.
Siehe auch: Winderosion

Feldhecke

schmale lineare Gehölzpflanzung, die aus Sträuchern und vereinzelten Bäumen besteht; dient neben der Abgrenzung der Felder auch als Lebensraum für Kleinlebewesen, als Sicht-, Wind- und Emissionsschutz

Feldspat

gut spaltbares Mineral, welches zu einem großen Teil die Erdkruste aufbaut und eine gerüstartige Kristallstruktur aufweist

Fließerde

Solifluktionsdecke, die durch das sommerliche Auftauen von Boden auf dauerhaft gefrorenem Untergrund schon bei geringem Gefälle ins Fließen gerät

Flora

Pflanzenwelt innerhalb eines bestimmten Gebietes, trifft für Feldfluren, Forsten, Landschaften bis hin zu Kontinenten zu

Flugsand

vom Wind transportiertes Material der Sandkorngröße, das oftmals deckenartig abgelagert wird oder z. B. als Düne akkumuliert

Flächenverbrauch

Pro Jahr verlieren wir weltweit über zehn Millionen Hektar an fruchtbarem Boden – ausgelöst durch nicht nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung, Erosion, Schadstoffkontamination und Überbauung, also vom Menschen initiiert. In Deutschland werden tagtäglich 73 Hektar für Verkehrs- und Siedlungsflächen überbaut und damit "verbraucht" – das ist rund ein Hektar alle 20 Minuten. So gehen wertvolle (Acker-) Böden verloren, ebenso wie Lebensräume für unsere Tier- und Pflanzenwelt. Auch die Funktionen des Bodens für das Klima werden eingeschränkt.

Fruchtfolgen

bestimmte, mehrjährige Anbaufolge verschiedener Ackerkulturen, die an die Klima- und Bodeneigenschaften sowie die Betriebsstruktur angepasst ist, möglichst den Schädlingsbefall unterdrückt und einen hohen Ertrag gewährleistet. Angepasste Fruchtfolgen sind eine der wichtigsten Grundlagen einer nachhaltigen Landwirtschaft

G

Gabbro

grobkörniges Tiefengestein, das eine braune bis grün-schwarze Farbe aufweist

Geest

Landschaftstyp Norddeutschlands im Bereich der Altmoränen aus überwiegend sandigen Substraten, heute gekennzeichnet durch wenig fruchtbare Böden

Gefüge

Struktur und Anordnung der festen und verklebten Bodenpartikel in kleinere oder grössere Gefügeteile, die von Hohlräumen unterschiedlicher Größe gegliedert werden

Gefügeschäden

Verschlemmung und Verkrustung der Bodenoberfläche, Schadverdichtungen in Krume und Unterboden

Gefügestabilität

wird erreicht durch eine ausreichende Humusversorgung, gute Kalkversorgung durch perodische Düngung, bodenschonende Bearbeitung mit schonenden Fahrwerken bei optimaler Bodenfeuchte.

Geschiebe

durch Gletscher oder Inlandeis transportierte und dabei abgeschliffene Gesteinstrümmer, die in Moränen abgelagert werden

Geschiebedecksand

ungeschichteter, eiszeitlicher Sand, der das nordmitteleuropäische Vereisungsgebiet überzieht

Geschiebelehm

verwittertes entkalktes Material mit Steinen und Blöcken, das vom Gletscher abgelagert wurde

Geschiebemergel

lehmiges kalkhaltiges Material mit Steinen und Blöcken, das vom Gletscher abgelagert wurde

Gezeitenablagerungen

durch die periodischen Wasserstandsschwankungen in Folge Ebbe und Flut an der Küste abgelagertes Sediment

glazial

eiszeitlich

Glazialbecken

eine durch einen Gletscher geformte Hohlform

glaziale Serie

durch Gletscher und Schmelzwasser entstandene, regelhafte Abfolge von Oberflächenformen: Grundmoräne, Endmoräne, Sander und Urstromtal

Gley

Gleye sind Grundwasserböden, sie sind ganzjährig vom Grundwasser geprägt. Das typische Bodenprofil dieser Böden spiegelt die Grundwasserschwankungen im Jahresverlauf wider.
Vergleich: Boden des Jahres 2016

Glimmer

Mineralgruppe, die am Aufbau vieler magmatischer Gesteine beteiligt ist und eine blättchenartige Kristallstruktur aufweist

Gneis

durch Umwandlung auf Grund von Wärme- und Druckänderung entstandener kristalliner Schiefer, der aus Feldspat, Quarz und Glimmer besteht

Grabenbruch

tektonischer Vorgang, bei dem zwischen zwei verschobenen Gesteinspaketen ein Teil der Erdkruste einbricht oder sich absenkt, so dass ein Graben entsteht, der Größen im cm- bis km-Bereich annehmen kann

Granit

magmatisches Tiefengstein mit körniger Struktur und grauer bis rötlicher Färbung, das sich hauptsächlich aus Kalifeldspat, Quarz und Glimmer zusammensetzt

Grobboden

bezeichnet die Korngrößenfraktion von > 2 mm

Grundgebirge

ältere Formation eines Gebirges unter dem Deckgebirge

Grundmoräne

besteht aus lockerem und festem Gesteinsmaterial unterschiedlicher Größe, das am Grund des Gletschers unsortiert abgelagert wurde und nach dem Schmelzen der Gletscher als kuppige Geländeoberfläche in der Landschaft erkennbar ist

Grundwasserböden

semiterrestrische Böden wie Gley und Marschen
Siehe auch: Boden des Jahres 2009 und Boden des Jahres 2016

Gäulandschaft

im schwäbisch-fränkischen Schichtstufenland verbreiteter Landschaftstyp, der wegen der Bedeckung des Untergrundes mit Löss sehr fruchtbar ist

H

Hochmoor

entsteht durch Regenwasserüberschuss bei geringer Verdunstung (Vergleich: vollgesogener Schwamm). Der Torfkörper wächst immer weiter in die Höhe. Hochmoore stehen unter Naturschutz und sind Standort für seltene Pflanzen wie Sonnentau und Wollgras.
Vergleich. Niedermoor

Holozän

jüngster Abschnitt der Erdgeschichte, der die 10.000 Jahre nach der letzten Eiszeit umfasst und bis in die Gegenwart reicht; Untereinheit des Quartärs

Horizont

horizontale Schicht oder Lage im Boden, welche durch Prozesse der Bodenentwicklung entstanden ist und in Struktur und Zustand eine abgrenzbare Einheitlichkeit aufweist. Die Horizonte werden mit Buchstaben bezeichnet (Oberboden: A-Horizont, Unterboden B-Horizont, Untergrund: C-Horizont). Kleinbuchstaben stehen für besondere Merkmale

Huminstoffe

sehr kleine, dunkel gefärbte, organische Partikel, die für die Nährstoffaufnahme und Wasserbindung der Böden wichtig sind und die Gefügebildung und den Wärmehaushalt beeinflussen

Humus (organische Substanz)

die gesamten abgestorbenen und in der Zersetzung befindlichen organischen Pflanzen- und Tierbestandteile, die im Oberboden mit den Partikeln der mineralischen Bodenbestandteile vermischt sind und dann auch als Mutterboden bezeichnet werden oder getrennt vom Oberboden als Auflagehumus z. B. auf Waldböden aufliegen. Humus ist Speicher und Transformator von Stickstoff, fungiert als Senke für Kohlenstoff, fungiert als Puffer, stabilisiert das Bodengefüge und vermindert die Wasser-und Winderosionsgefährdung. Zentrale Grundlage einer nachhaltigen Bodennutzung,

Humusbilanz

sichert eine stabile. standort- und fruchtartenspezifische Humusversorgung unter ökologischen und ökonomischen Randbedingungen

Hydroxide

Verbindungen mit OH-Gruppen, die in Lösung basisch reagieren

I

Infiltration

ist die Bewegung des Sickerwassers von oben her in den Boden als Folge von Niederschlägen, Bewässerung durch Beregnung oder Überstauung. Der Verlauf wird durch die Infiltrationsrate gekennzeichnet. Gefügeschäden führen zur Verminderung der Infiltrationsrate. Eine hohe Infiltrationsrate ist wichtig für die Grundwasserneubildung.

Ion

ein Atom, dass ein oder mehrere negative (Anionen) oder positive (Kationen) elektrische Ladungen besitzt und daher chemische Verbindungen eingehen kann

J

Jungmoräne

Bezeichnung für Moränen, die in den Vereisungen der Weichseleiszeit abgelagert wurden

K

Kalkmarsch

Kalkmarschen sind kalkhaltige, tidebeeinflusste Grundwasserböden aus marinen Ablagerungen. Sie sind ein Charakteristikum junger, eingedeichter Gebiete der Nordseeküste
Siehe auch: Boden des Jahres 2009

Kalkpaternia

kalkhaltiger bis sehr kalkreicher junger Auenboden

Kalkstein

weit verbreitetes Sedimentgestein, das hauptsächlich aus Calciumcarbonat besteht und oberirdisch und unterirdisch besondere Formen ausbildet, zum Beispiel die Karstlandschaft

Kaltzeit

Epoche relativ kühlen bis kalten Klimas innerhalb eines Eiszeitalters wie zum Beispiel dem Pleistozän

Karstlandschaft

Landschaftstyp, der auf der Karbonatverwitterung von leicht löslichen Dolomit-, Gips- oder Kalkgesteinen basiert. Charakteristisch sind die vielfältigen Karstformen die sich aus ausgekerbten Rinnen (Karren) annähernd kreisförmigen Hohlformen (Dolinen) und weiteren Erosions- und Ablagerungsformen zusammensetzen

Kipp-Regosol

Kippenböden (Kipp-Regosole) sind junge Böden, die sich innerhalb von Jahrzehnten in Bergbaufolgelandschaften entwickelt haben.
Siehe auch: Boden des Jahres 2019

Kipp-Substrate

können aus Sand, Kohle und Schwefel bestehen und daher nährstoffarm, trochen und sauer sein oder aus Geschiebelehm, Sandlehm und Löss bestehen und damit nährstoffreich, wasserspeichernd, aber häufig verdichtet sein. Diese Eigenschaften bestimmen die Merkmale der noch wenig entwickelten Kippenböden
Siehe auch: Boden des Jahres 2019

Klimawandel

Der Klimawandel, auch Klimaänderung, Klimawechsel oder Klimaschwankung, ist die Veränderung des Klimas auf der Erde und erdähnlichen Planeten, unabhängig davon, ob die Ursachen auf natürlichen oder menschlichen Einflüssen beruhen. Die gegenwärtige, vor allem durch den Menschen verursachte globale Erwärmung ist ein Beispiel für einen Klimawandel. Ein Klimawandel kann eine Abkühlung oder Erwärmung über unterschiedliche Zeiträume bezeichnen.

Knick

oder Wallhecke, die zur Umgrenzung eines Flurstücks dient. Wallhecken haben eine hohe ökologische Bedeutung, vermindern die Winderosionsgefährdung, sind vorrangig in Schleswig Holstein zu finden und stehen unter Naturschutz

Kohlendioxid

Böden mit den darauf wachsenden Pflanzen sind sehr wichtige Speicher (Senken) für CO2 (Kohlendioxid) und damit ein bedeutender Faktor für die Klimabilanz. Bei falscher Bewrtschaftung können sie aber zu CO2 -Quellen werden und diese und Methan an die Atmosphäre abgeben.

Kolluvisol

Boden mit einem mächtigen durch Erosion akkumulierten humosen Umlagerungshorizont

Kolluvium

Infolge der Wassererosion kann eine starke horizontale und vertikale Differenzierung in hängigem Gelände festgestellt werden. Heute nehmen die kolluvialen Akkumulationsbereiche weite Teile der Agrarlandschaften, vor allem die unteren Mittelhänge und die Unterhänge, ein

Konglomerat

Sedimentgestein, das aus gerundeten Gesteinstrümmern besteht, die durch tonige oder kalkhaltige Bindemittel zu einem neuen Gestein verkittet werden

Konservierende Bodenbearbeitung

Reduzierte Bodenbearbeitung ohne wendendes Pflügen bis hin zur Direktsaat zur Erhaltung abgestorbener Pflanzenreste der Vorfrucht zum Schutz vor Bodenerosion.
Siehe auch:: Bodenerosion

Korngrößenfraktion

definierter Durchmesser von Boden- oder Gesteinspartikeln

Kreidezeit

Teil des Erdmittelalters von 130 - 70 Mio. Jahren vor heute

Kristallin

Gesteinsbereiche aus hartem und widerstandsfähigem Gestein, die das Grundgebirge bilden

Körnigkeit

und die durch die Lagerung dieser Körner gegebene Porosität sind die Voraussetzung für ein Bodenvolumen mit Platz für Wasser, Luft, Wurzeln und Bodentiere. Die Körner können größenmäßig gemischt oder mehr oder weniger gut sortiert sein. Die Ansprache erfolgt nach der Probenanalyse üder die Körnungssummenkurven oder die Bodenarten im Dreieckskoordinatensystem

L

Lackprofil

naturgetreues Abbild eines Bodenprofils, durch Kunstharze und Lacke präparierte Profilwand. Sehr aufwendiges Verfahren. Lackprofife sind in Bodenmuseen zu finden.

Land Grabbing

Land Grabbing ist ein Begriff für die Aneignung von Land, insbesondere Agrarfläche oder agrarisch nutzbare Flächen, oft durch wirtschaftlich oder politisch durchsetzungsstarke Akteure. Land Grabbing kann durch Inländer oder Ausländer, durch Kleinbauern oder Großkonzerne, durch Staatsbedienstete oder Privatpersonen, Investoren und Finanzexperten erfolgen. Für die illegale Form existiert ebenfalls der deutsche Begriff Landraub.

Lessivierung

Verlagerung von Tonteilchen mit dem Sickerwasser in tiefere Bodenbereiche, wodurch es zu einer Tonanreicherung im Unterboden kommt

Lockersediment

unverfestigtes Sediment

Löss

Löss entsteht, wenn Schluff (mehlartige Partikelgröße) und feinster Sand bei fehlender Vegetationsdecke während der Kaltzeiten aus Flussauen, Gletschervorland und kahlen Bergflächen ausgeweht werden und sich nach einem längeren Transport im Windschatten von Senken und Becken wieder ablagern.

Lössböden

Im Frühholozän setzte die Bodenbildung vor allem durch Humusanreicherung auf den Lössablagerungen ein. In der Folge entwickelten sich Pararendzina und Schwarzerde (BdJ 2005).
Nach der Entkalkung setzte die Verlehmung ein, später die Versauerung, gefolgt von der Tondurchschlämmung und es entstanden Parabraunerde. Diese Prozesse dauerten Jahrtausende.
Im Neolithikum begann der Feldbau und das Bevölkerungswachstum
Die Lössgebiete mit ihren fruchtbaren Böden und günstigem Klima wurden bevorzugt besiedelt.

Lössgestein

Lössgestein entsteht aus dem Gesteinszerreibsel eines Auswehungsgebietes und besteht zu 70 bis 80 Prozent aus Schluff und zu 5 bis 20 Prozent aus Ton. Häufig enthält er darüber hinaus noch 2 bis 10 Prozent Feinsand. Die Einzelpartikel im Löss haben eine vorherrschend eckig-kantige Form. Daher rührt seine hohe Standfestigkeit, welche die Bildung von Lösswänden an Flussufern und in Hohlwegen sowie die Entstehung von Ackerterrassen begünstigt

Lösskindl

Konkretionen von Kalk im Löss entstehen durch Lösung der fein verteilten kalkigen Bruchstücke. Der gelöste Kalk wird als Lösskindl wieder ausgefällt

Lössvorkommen

Etwa 10 Prozent der Landoberfläche der Erde sind mit Löss bedeckt. Hauptverbreitungsgebiete sind dabei die mittleren Breiten. In den Lössgebieten Mitteleuropas tritt Löss mit durchschnittlichen Mächtigkeiten zwischen 1 und 10 Meter auf

M

Marsch

Landschaftstyp im Küsten- und Flussmündungsbereich unter dem Einfluss der Gezeiten. Charakteristisch ist die Feinkörnigkeit der periodisch abgelagerten Sedimentschichten. Nach Eindeichung und Absenken des Salzgehaltes sind sie fruchtbare Ackerböden. Dieser Entwicklungsprozess zu nutzbaren Böden verläuft über die Vorstufen Rohmarsch, Knickmarsch, Kleimarsch zur Kalkmarsch..
Siehe auch: Boden des Jahres 2009

Mergel

Sedimentgestein bestehend aus einem Gemisch aus Kalk und Ton

Molasse

Ablagerungsabfolge aus dem Tertiär im nördlichen Alpenvorland

Moorfolgeböden

entwässerte und intensiv als Ackerland genutzte Niedermoore, die hochgradig winderosionsgefährdet sind und ihre Funktion als Kohlenstoffspeicher und zu schützende Landschafstselemente verloren haben
Vergleich: Niedermoor
Siehe auch: Boden des Jahres 2012

Moorkultivierung

Entwässerung zur anthropogenen Nutzung eines Moores. Die Durchlüftung in den ausgetrockneten Poren nimmt zu, es beginnt eine Mineralisierung der organischen Bestandteile und ein beschleunigter Torfabbau. Bis zu 40 t Kohlendioxid je ha und Jahr und andere klimarelevante Gase werden freigesetzt. Für ihren Schutz und dauerhaften Erhalt benötigen noch intakte Moore daher sorgfältig ausgearbeitete Entwicklungsstrategien
Siehe auch: Boden des Jahres 2012

Morphologie

Form oder Gestalt geowissenschaftlicher Objekte, zum Beispiel die Oberflächengestalt bestimmter Landschaften, Kontinente, der Erde

Moräne

das gesamte vom Gletscher transportierte und abgelagerte Material, wobei hinsichtlich der Position und Gestalt des Gletschers verschiedene Typen der Moränen unterschieden werden

Mulde

nach unten gewölbter Teil einer Falte als Ergebnis der durch seitliche Kompression entstandenen Verformung von Gesteinen. Muldenlagen sind typisch für Nordostdeutschland und besonders erosionsgefährdet

Mull

Humusform, bei der eine intensive Durchmischung der gut abgebauten organischen Substanz mit dem Mineralboden vorhanden ist

Muschelkalk

grauweißliches bis gelbliches Kalkgestein bzw. Ablagerung aus dem Erdmittelalter (Mesozoikum)

N

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung, bei dem eine dauerhafte Bedürfnisbefriedigung durch die Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit der Böden gewährleistet werden soll. Gegenteil: Bodenverbrauch, Bodenvernutzung

Niedermoor

Niedermoore entstehen und werden gespeist durch mineral- und nährstoffreiches Grundwasser bevorzugt in Niederungen oder antlang von Seen und Flüssen. Sie sind vorrangig in Regionen der nördlichen Halbkugel zu finden, in denen mehr Niederschlag fällt als verdunstet. Intakte Niedermoore speichern große Mengen CO2 und sind wegen ihrer biologischen Vielfalt ökologisch ausgesprochen wertvoll.
Vergleich: Hochmoor, Moorkultivierung
Siehe auch: Boden des Jahres 2012

O

Oxidation

Reaktion von Elementen mit Sauerstoff, z.B.Kohlendioxid (CO2)

Oxide

Verbindungen chemischer Elemente mit Sauerstoff

P

PAK

Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe sind eine Stoffgruppe organischer Verbindungen, die toxische Eigenschaften haben und in Kohle sowie Erdöl vorkommen

Parabraunerde

Parabraunerden aus Löss können sich im mitteleuropäischen Klimaraum rasch entwickeln, d. h. innerhalb weniger Jahrtausende. Nachdem der Löss mit seiner gleichmäßigen Verteilung von kleinsten Kalkbruchstückchen entkalkt wurde, setzt die Bildung von Eisenoxiden (Verbraunung) und Tonmineralen (Verlehmung) ein. Die allmähliche Versauerung und Calciumarmut fördert die Verlagerungsfähigkeit …

Pararendzina

Die Pararendzina ist ein Bodentyp, der sich in einem frühen Stadium der Bodenbildung auf mergeligem Ausgangsmaterial (Kalkgehalt > 2 Gew.% und < 75 %) bildet. Dabei kommen feste oder lockere Materialien wie Kiesel- oder Silikatgestein, Lehmmergel oder Löss in Frage. Der Bodentyp weist zwei Horizonte auf und wird in die Klasse R (Ah/C Böden) eingeteilt. Seine Abkürzung lautet RZ.

Paternia

sandiglehmiger, kalkhaltiger junger Auenboden grauer bis schwach brauner Färbung

PCB

Polychlorierte Biphenyle sind chemische Chlorverbindungen, die toxische Eigenschaften haben und in Form von 209 verschiedenen Arten vorkommen

Pelosol

Der Pelosol oder Tonboden (von griechisch: pelos = Ton und lateinisch: solum = Boden) ist ein sehr tonreicher Bodentyp, der die Endstufe der Bodenentwicklung auf Tonstein ist. Der Boden weist drei Horizonte auf und wird von der Deutschen Bodensystematik in die Klasse D (Pelosole) eingeteilt.

Pflanzenschutzmittel

Sammelbegriffe für chemische Verbindungen, die zum Schutz von Nutzpflanzen vor Schädlings- oder Krankheitsbefall und zur Bekämpfung von Schadorganismen eingesetzt werden

pH-Wert

Maßzahl für die Wasserstoffionenkonzentration der Bodenlösung, welche die basische, neutrale oder saure Reaktion kennzeichnet und den Stoffhaushalt beeinflußt

Plaggenesch

Kennzeichen dieser Böden ist eine mehr von >40 bis 150 cm mächtige homose Bodenschicht durch mehrmaligen Plaggenauftrag. Landschaftsprägend in Nordwestdeutschland, hoher histerischer Wert
Siehe auch: Boden des Jahres 2013

Plaggenwirtschaft

Art der Bodenverbesserung, bei der mit Spezialhacken ausgestochene Gras-, Kraut- und Strauchsoden . des Oberbodens als Einstreu in den Viehstall verbracht wurden und nach Anreicherung mit Harn und Kot wieder auf die dorfnahe Ackerflur ausgebracht wurden. Führte lange vor deer Einführung der Mineraldüngung zur Ertragssteigerung
Siehe auch. Boden des Jahres 2013

Plateau

Hochfläche größerer Ausdehnung, die sich durch ebene Flächen mit geringem Gefälle auszeichnet

Pleistozän

letztes von mehreren Eiszeitaltern der Erdgeschichte mit weltweitem Temperaturrückgang; Untereinheit des Quartärs von vor 2,3 Mio. Jahren bis 10.000 Jahren vor heute dauernd

Podsol

mit typischem. namensgebendem gebleichten, violett-stichig-hellgrauen Horizont unter der Rohhumusauflage. Humus und Eisen sind hier ausgewaschen und legen sich tiefer als harte Schicht, teilweise Ortstein, wieder ab. Auf Podsolböden wachsen seltene Pflanzen mit touristischem Wert
Siehe auch: Boden des Jahres 2007

Podsolierung

Prozess der abwärts gerichteten Verlagerung von Eisen- und Aluminiumoxiden sowie Huminstoffen mit dem Sickerwasser, der zur Bildung von Podsolen führt

Porenvolumen

Anteil der wasser- und luftgefüllten Hohlräume am gesamten Bodenvolumen angegeben in Volumen Prozent

Porphyr

Sammelbegriff für vulkanische Gesteine mit einer dichten und feinkörnigen Grundmasse, in der auffallend große Kristalle enthalten sind

postglazial

nacheiszeitlich; auf die Zeit nach der letzten Kaltzeit des Pleistozän bezogen

Pseudogley

Bodentyp, der durch den Wechsel von starker Nässe infolge gestauten Sickerwassers und Austrocknung entsteht und dadurch eine charakteristische fahlgraue und rostfarbene Marmorierung besitzt
Siehe auch: Boden des Jahres 2015

Q

Quartär

jüngstes System der Erdgeschichte und Formation des Erdzeitalters Känozoikum von vor 1,7 Mio. Jahren bis in die heutige Gegenwart reichend; untergliedert in Pleistozän und Holozän

Quarz

wichtiges gesteinsbildendes Mineral aus kristalliner Kieselsäure

R

Rambla

Rohboden auf Auesedimenten

Rekultivierung

Durchführung umfassender Maßnahmen zur Wiederherstellung der Funktionen von Landschaften oder Böden, die durch wirtschaftliche und technische Nutzung stark verändert und degradiert sind (z. B. Kippenrekultivierung in Bergbaugebiete, Wiedervernässung entwässerter Niedermoore)
Siehe auch: Boden des Jahres 2012 und Boden des Jahres 2019

Relief

Oberflächenform der Erde, von Landschaften, von hängigen Flächen

Retention

Fähigkeit, Niederschlag in der Pflanzendecke, im Boden oder im Grundwasser zurückzuhalten; wirkt sich auf die Höhe des Abflusses und der Wassererosion aus und dämpft die Gefahr von Hochwasser

Rigosol

künstliche Böden, die durch das tiefgreifende Umschichten (Rigolen) von Bodenmaterial durch den Menschen entstehen; z. B. Weinbergsböden
Siehe auch: Boden des Jahres 2014

Rinnensee

lang gestreckter tiefer See, der im Aufschüttungsbereich ehemals vergletscherter Gebiete durch den energiereichen Abfluss nacheiszeitlicher Schmelzwässer entstanden ist

Rohboden

bildet das Anfangsstadium der Bodenbildung und besteht aus einer lückenhaften nur gering ausgeprägten Lage abgestorbener pflanzlicher organischer Substanz über dem weitgehend unverwitterten Ausgangsgestein
Siehe auch: Boden des Jahres 2018 und Boden des Jahres 2019

S

Saale-Eiszeit

vorletzte Kaltzeit des Pleistozäns von etwa 300.000 bis 128.000 Jahren vor heute, die die räumlich ausgedehnteste Kaltzeit im Bereich des nordischen Inlandeises bildete

Sander

keilförmige Fläche, die beim Abtauen eines Gletschers durch das Schmelzwasser gebildet worden ist, entsprechend ihrer Entfernung vom Eisrand wurden gut sortierte Schotter und Sande abgelagert

Sandstein

ein Sedimentgestein

Schadverdichtung

verdichtete Schichten im Bodenprofil, die an der Krumenbasis (A-Horizont) oder im Unterboden auftreten und sowohl den Wasseerhaushalt als auch das Wurzelwachstum stark einschränken. Sie eentsteheen in der Regel durch falsche Bodenbearbeitung (schwere Technik) oder schwere Erntetechnik auf zu feuchtem Boden im Herbst- Großer technischerr Aufwand für die Lockerung

Schichtstufe

Landschaftsform bzw. Geländestufe, die durch das Übereinanderliegen von unterschiedlich widerstandsfähigen Gesteinen und der damit verschieden schnell wirkenden Verwitterung entsteht

Schiefer

Gesteine, die sich leicht in dünne, mehr oder weniger ebene Platten spalten lassen; durch Diagenese, d.h. sich unter Druck vollziehende Umwandlung von Lockergesteinen in Festgesteine, entstanden

Schiefergebirge

hauptsächlich aus Schiefer bestehendes Gebirge

Schlag

Feld oder Acker oder Schlag, die einheitlich mit einer Fruchtart bebaut werden und nicht durch Flurelemente ( Hecken, Wege, Ackerraine, Bäche...) unterbrochen sind. Weizen- oder Rapsschlag, aber Kartoffel- oder Rübenacker sind gebräuchlich. Die Schlagkartei dient zur Dokumentation aller Maßnahmen.

Schluff

Bodenpartikel der Korngrößen 0,002 - 0,063 mm

Schwarzerde

im kontinentalen Steppen- und Waldsteppenklima vor allem aus Löss entstandener Boden mit einem mächtigen Humus-Horizont, der durch das Zusammenwirken von Witterungsverlauf, Steppenvegetation und Tätigkeit der Bodenorganismen entstanden ist und fruchtbare Ackerböden bildet
Siehe auch: Boden des Jahres 2005

Schwermetalle

Gruppe von Elementen, die je nach Konzentration für Mensch, Flora und Fauna giftig sein können. Zu ihnen gehören zum Beispiel Arsen, Blei, Cadmium, Quecksilber und Zink

Schwerspatabbau

Abbau des durchscheinenden, farblosen, gelblichen oder blauvioletten Minerals Schwerspat, auch als Baryt bezeichnet

Sediment

Verwitterungsprodukt, das durch Wasser, Eis oder Wind schichtweise abgelagert wird und locker bis erdig sein kann

Sedimentation

Ablagerung von Gesteinsmaterial, sortiert nach unterschiedlicher Größe

Sedimentgestein

entsteht durch die Verfestigung der abgelagerten lockeren Sedimente unter hohem Druck und hoher Wärme

Silikate

Mineralgruppe aller Verbindungen mit Siliziumoxid, die je nach Kristallstruktur z.B. inselartig oder schichtartig sein können. Zu ihnen gehören die Feldspäte, Glimmer und Tonminerale

Solifluktion

hangabwärts gerichtetes Bodenfließen aufgrund von abwechselnd auftauendem und gefrierendem Oberbodenmaterial über ganzjährig gefrorenem Untergrund, verstärkt als Folge der Klimaänderung

Starkregen

große Niederschlagsmengen in kurzer Zeit oder extrem lange anhaltend, die bei unzureichend bedeckter Bodenoberfläche zu Wassererosion führen können

Streu

auf dem Boden aufliegendes abgestorbenes organisches Material, wie Blätter, Nadeln, Zweige, das die oberste Lage auf dem Humushorizont bildet

Säuren

Verbindungen, die Wasserstoffionen abgeben können und damit eine saure Reaktion der Bodenlösung bewirken

Säureneutralisationskapazität

Fähigkeit eines Bodens, Säure zu neutralisieren und abhängig von der Pufferkapazität der vorhandenen Puffersubstanzen. Im Ackerbau ist eine Vorratskalkung üblich, die alle paar Jahre wiederholt wird

T

technogenes Substrat

vom Menschen geschaffenes oder stark verändertes Ausgangsmaterial für die Bodenbildung, vor allem in städtischen Gebieten oder in Bergbaufolgelandschaften vorkommend
Siehe auch: Boden des Jahres 2010 und Boden des Jahres 2019

Technosols

Technosols oder Urbic Antrosols sind die vielfältigen Böden städtisch-industrieller Räume mit einem umfangreichen Komplex von Funktionen
Siehe auch: Boden des Jahres 2010

Terra Fusca

ockerfarbiger oder hellbrauner bis schwach rötlich brauner Boden auf Kalkstein, mit einem meist geringmächtigen, humosen Oberboden gefolgt von einem tonreichen, völlig entkalkten Horizont

Tertiär

geologische Formation des Erdzeitalters Känozoikums vor 70 - 1,7 Mio. Jahren, in dem weltweit Gebirgsbildungen stattfanden, z. B. der Alpen

Tonmineral

blättchenförmige Minerale mit unterschiedlichem Schichtaufbau, die erst durch den Prozess der Verwitterung durch Umwandlung oder durch Neubildung aus Silikatgesteinen entstehen. Sie sind für die Nährstoffversorgung von Böden wichtig, da sie an freien Ladungsplätzen Ionen austauschbar binden können.

Tonverlagerung

Transport von Ton im Boden in tiefere Bodenschichten durch Lessivierung

Torfabbau

Abbau des in Mooren entstehenden organischen Materials Torf, aus Naturschutzgründen eingeschränkt

Treibhauseffekt

Effekt, der durch Gase (CO2), Wasserdampf und Wolken in der Atmosphäre dafür sorgt, dass die kurzwellige Sonnenstrahlung zur Erdoberfläche gelangt, und ein Teil der langwelligen Rückstrahlung in der Atmosphäre verbleibt
Siehe auch Klimawandel

Tschernitza

tiefgründig humoser, kalkhaltiger Auenboden grauer Färbung
Siehe auch: Boden des Jahres 2011

Tuff

verfestigte Lockermaterialien vulkanischen Ursprungs, deren Grundmasse vulkanische Asche darstellt

Tundra

baumarme bis baumfreie Vegetationszone der Subpolar- und Polargebiete gebildet aus Gräsern, Zwergsträuchern, Moosen und Flechten, gekennzeichnet durch Dauerfrostboden und kurze Wachstumsperioden.

U

urban

städtisch, die Stadt betreffend. Urban Gardening
Siehe auch: Bodendes Jahres 2017

Urstromtal

Hauptabflussbahnen von Schmelzwässern der Gletscher, die im nordmitteleuropäischen Tiefland verbreitet sind und etwa parallel zum Rand einer Eisrandlage verlaufen

V

Vega

sandiglehmiger bis lehmiger Auenboden ockerbrauner bis rotbrauner Färbung
Siehe auch:: Boden des Jahres 2011

Vegetation

Gesamtheit der Pflanzen, die ein bestimmtes Gebiet bedecken, wobei die natürliche und die aktuelle Vegetation unterschieden werden können

Verbraunung

Verwitterung eisenhaltiger Silikatminerale, wobei Eisenverbindungen gebildet werden, die eine braune bis rotbraune Färbung bewirken; eng verbunden mit der Verlehmung, die zusammen zu der Entwicklung von Braunerden führt
Siehe auch: Boden des Jahres 2008

Vereisung

Bildung und Ausbreitung von Inlandeis und Gletschern

Verlandung

Auffüllen und Austrocknen von Gewässern durch Ablagerung von Feinsedimenten, organischen Materials und verstärkt auftretendem Pflanzenwachstum

Verlehmung

Prozess der Bildung von Tonmineralen bei der Silikatverwitterung unter feuchten Bedingungen, wobei Lehm als ein Gemisch aus Sand, Schluff und Ton entsteht

Versiegelung

Bedeckung der natürlichen Bodenoberfläche mit Gebäuden und Straßenbelägen; es kommt zum Verlust der Bodenfunktionen und die im Boden ablaufenden Prozesse werden gestört bzw. finden nicht mehr statt

Verwitterung

Zerkleinerung, Lösung oder Zerfall von Gesteinen und Mineralen an der Erdoberfläche in Abhängigkeit von den klimatischen Bedingungen; es werden drei Formen der Verwitterung unterschieden: die physikalische, die chemische und die biologische Verwitterung

W

Wassererosion

weltweit von zunehmender Bedeutung, hervorgerufen durch ein Zusammenwirken von Bodenerodierbarkeit, Niederschlagserosivität und erosionsfödernder Bewirtschaftung in hängigem Gelände.
Irreversibler Bodenverlust und Gewässerbelastung durch Schadstoffeinträge

Wattboden

Boden des Jahres 2020, Der Wattboden ist ein junger Boden, der sich im Übergangsbereich zwischen Land und Wasser unter dem Einfluss der Gezeiten bildet. Er wird regelmäßig vom Tidenhochwasser überflutet, bei Niedrigwasser liegt er offen. Der Bewuchs ist oft spärlich oder fehlt vollständig. Einige Pionierpflanzen können jedoch das Watt besiedeln. In der Internationalen Bodenklassifikation werden die Wattböden zu den Tidalic Gleysolen gezählt.

Weichseleiszeit

jüngste Kaltzeit des Pleistozäns von 115.000 bis 10.000 Jahren vor heute, deren Eismassen in weiten Teilen des nordmitteleuropäischen Tieflandes die heutigen Landschaftsformen ausbildeten

Wiederbestockung

im Weinbau Anpflanzung von Weinstöcken auf brachliegenden Weinbergflächen
Siehe auch: Boden des Jahres 2014

Winderosion

weltweites Problem, wird hervorgerufen durch einen Komplex von Bodenerodierbarkeit, Winderosivität, erosionsfördernder Bewirtschaftung, führt zu irreversiblen Bodenverlusten und einer starken Belastung der Infrastruktur über weite Entfernungen.
Siehe auch:: Feinstaub

Ä

äolischer Transport

Transport von Bodenmaterial durch den Wind
Siehe auch: Winderosion

Ö

Ökosystem Boden

Das Ökosystem Boden ist ein dynamischer Komplex von Gemeinschaften aus Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen sowie deren nicht lebender Umwelt, die als funktionelle Einheit in Wechselwirkung stehen.. Die Biodiversität im und auf den Böden ist ein Merkmal für die Komplexität des Ökosystems