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Schwarzerde - fruchtbar und tiefgründig

Die Schwarzerde ist sehr fruchtbar und wird fast ausschließlich als Ackerland genutzt.

© R. Schmidt

Die Schwarzerde - fruchtbar und tiefgründig

Typisch für die Schwarzerde ist der mindestens 40 cm mächtige, dunkel-humose Oberboden. Die tief-dunkelbraune Färbung des fruchtbaren Bodens führte zur Vorstellung, dass Böden umso fruchtbarer sind, je dunkler ihre Farbe ist. Sie heißt auch Tschernosem.

© S. Lazar

Je dunkler ein Boden, desto fruchtbarer?

Meist ist dieser Zusammenhang richtig: Die dunkle Farbe eines Bodens ist ein Hinweis auf einen reichen Humusvorrat, d.h. den Anteil der abgestorbenen organischen Bodensubstanz. Ob dieser Nährstoffvorrat der Pflanze auch zur Verfügung steht, ist jedoch davon abhängig, ob die Humusstoffe leicht von den Bodenlebewesen in die wichtigen Mineralstoffe umgesetzt, d.h. mineralisiert werden können. So besteht der dunkle Moorboden zwar zu großen Teilen aus organischer Substanz, ist aber sauer und die Nährstoffe sind (weil nicht mineralisiert) in dieser Form für die Pflanze nicht verfügbar.

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Asche im Garten?

Aber Achtung: Böden können auch durch Aschen oder Schlämme dunkel gefärbt sein. Diese enthalten zwar oftmals ebenfalls viele Nährstoffe, aber es ist Vorsicht geboten, da Aschen und Klärschlämme teilweise hohe Schadstoffbelastungen enthalten.

© S. Lazar

Fruchtbarkeit der Schwarzerde

Die Fruchtbarkeit der Schwarzerde ist u.a. durch das Ausgangsgestein bedingt: In Europa bildet vor allem Löss die Grundlage der Schwarzerde.
Das kalkhaltige Lockermaterial bildet im Hinblick auf Säuregehalt, Wasserspeichervermögen, Durchlüftung und Nährstoffangebot ideale Lebensbedingungen für die verschiedenen Bodenbewohner. So entsteht die Schwarzerde erst durch die intensive Bioturbation.

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Das heißt, auf die Bodenlebewesen kommt es an

Erst durch die Arbeit der Bodenlebewesen werden die Nährstoffe im Humus für die Pflanzen verfügbar. Durch Regenwürmer, Wühlmäuse, Bakterien und andere Bodenbewohner wird organisches Material in den Boden eingearbeitet und umgesetzt - bzw. bei kalkhaltigen Ausgangsgesteinen frisches Material in den Oberboden geschafft.

© M. Hopp

Doppeleffekte

Durch die Arbeit der Bodenbewohner wird damit zum einen einer Entkalkung vorgebeugt und wichtige Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium werden für die Pflanzen besser verfügbar. Zum anderen wird durch die Bodenbewohner die Bodenstruktur tiefgründig verbessert: Der Boden wird krümelig, locker und besser durchlüftet. Ein idealer Ackerboden entsteht.