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Pelosol - wenn sich in Böden Risse bilden

Wer kennt nicht die Bilder von aufgesprungenen Bodenoberflächen bei anhaltendem Sonnenschein. Besonders stark ausgeprägt ist die Rissbildung bei Böden, die aus Tonstein oder tonreichem Mergel entstanden sind.

© Sponagel, Müller, Hoffmann (m.f.G. des NLfB)

Risse im Boden

Risse bilden sich auf bewachsenen und vegetationsfreien Böden, wenn diese in längeren Trockenperioden austrocknen. Ohne Pflanzen werden die Risse jedoch deutlich stärker. Pelosole besitzen nicht nur einen tonhaltigen Übergangshorizont, sondern bestehen im ganzen Profil zu mehr als 45% aus Ton.

© ahu AG

Aber warum entstehen die Risse?

Pelós bedeutet im Griechischen "Ton". Risse entstehen im Pelosol durch die starke Quellung und Schrumpfung der Tonpartikel. Beispielsweise können sich an 1 Gramm des Tonminerals Bentonit 20 Gramm Wasser anlagern.

© G. Brümmer

Wasser haftet ...

Da Tonteilchen sehr klein sind, haben sie im Verhältnis zum Gewicht eine sehr große Oberfläche. Würde man z.B. die Oberfläche von einem Gramm Bentonit in der Ebene auslegen, käme man auf 400 m². Durch die aus diesem Oberflächen-Gewicht-Verhältnis resultierenden hohen Adsorptionskräfte bleibt das Wasser an die Tonpartikel gebunden. Es steht den Pflanzen damit nur zu einem kleinen Teil zur Verfügung.

© S. Lazar

Polyedergefüge

Durch die Schrumpfungsprozesse kleben die einzelnen Bodenteilchen zusammen und bilden Aggregate. Typisch für einen hohen Tonanteil ist das Polyedergefüge.

© S. Lazar

Verdichtung

Allerdings bilden sich nicht nur in tonreichen Böden Risse. Auch lehmige Böden neigen zur Rissbildung, wenn sie stark verdichtet und z.B. durch den Druck von schweren Maschinen zusammengepresst sind.

© S. Lazar

Staunässe

Da Wasser bei sehr geringem Bodenvolumen ebenfalls nur schlecht versickern kann, bilden sich hier schnell Pfützen.

Ton als Rohstoff

Ton und Tonstein werden oftmals auch als Rohstoffe abgebaut und z.B. zur Ziegelherstellung verwendet. Mit feineren Tonen wird auch Geschirr getöpfert. Dass sich der meist graue Ton beim Brennen rötlich färbt, liegt an der Oxidation des Eisens.